Zuallererst das ALLERWICHTIGSTE – euer Handy und die Notruf- und Notfallnummern in Österreich
- Euronotruf: 112
- Feuerwehr: 122
- Polizei: 133
- Rettung: 144
- Bergrettung: 140
- ARBÖ 123
- ÖAMTC 120
- Kinder- und Jugendanwalt des Bundes 0800-240264
- Vergiftungsinformation: +43 1 406 43 43
Stabile Seitenlage bei Kindern
- Das Kind in die Rückenlage bringen.
- Dicht neben dem Kind seitlich knien.
- Die Hüfte des Kindes, die sich nahe bei Ihnen befindet, anheben.
- Den Arm der gleichen Körperseite des Kindes strecken und unter die angehobene Hüfte legen.
- Das Bein der gleichen Körperseite anwinkeln und den Fuß nahe an das Gesäß stellen.
- Das Kind an Hüfte und Schulter der anderen Körperseite fassen und vorsichtig in Ihre Richtung auf die Seite drehen.
- Den unten liegenden Arm am Ellenbogen hinter dem Kind hervorziehen.
- Den Kopf nackenwärts beugen (überstrecken) und mit der nahen Hand am Kinn unterstützen.
Seit 2006 gibt es eine ganz neue Seitenlage, die man erdacht hat, da sie einfacher zu merken ist. (Achtung: die alte Versionen der Seitenlage die bis 2006 gelehrt wurde ist genauso geeignet und empfehlenswert und nicht verboten.)
- Heutzutage wird das bewusstlose Kind eigentlich nur noch auf die Seite gedreht.
- der Arm wird nicht mehr untergeschoben.
- Es ist letztlich auch egal welches Bein man verwendet. Beide Beine sind in angewinkeltem Zustand geeignet das Kind in der Seitenposition zu stabilisieren.
- Und da es bei der Seitenlage ja um Erbrochenes geht sollte der Mund noch geöffnet werden. Aus einem offenen Mund kann Mageninhalt ungehindert abfließen.
Behelfstrage aus Halstüchern oder Kleidungsstücken
Aus Kleidungsstücken geht schneller, hat aber wichtige Regeln, damit die Bahre auch hält. Benötigt werden zwei Pfadfinderhemden oder Jacken.
- Die Kleidungsstücke zuknöpfen bzw. Reißverschluss schließen
- Kleidungsstück „Inneres nach Außen umdrehen“, sodaß die Außenseite mit den Abzeichen jetzt auf den Innenseite ist. (=wie verkehrt angezogen)
- Die Ärmel nicht rausziehen, sondern innen im Hemd bzw. in der Jacke lassen
- Die zwei Kleidungsstücke Ende zu Ende am Boden aneinanderlegen
- Knöpfe/Zppverschluss nach oben schauend
- Durch die Ärmel die Stangen hindurchfädeln
- fertig
Hintergrundwissen: Die Kleidungsstücke werden umgedreht mit den Ärmeln innen, damit nichts an den Knöpfen hängen bleiben kann und die Ärmel stabiler sind. Die Knöpfe müssen oben sein, damit nicht die ganze Belastung nach unten auf den Knöpfen lastet, die dann abreissen.
Verbinden und Verpflastern
Wundverband
- Pflasterstreifen auf die gewünschte Größe zurechtschneiden
- Wunde desinfizieren
- Weiße Schutzfolie vorsichtig und ohne das Mullkissen zu berühren abziehen
- Pflaster auf die Wunde
Fingerkuppenverband
- In der Mitte des Pflasterstreifens einen Keil herausschneiden (Siehe Grafik)
- Wunde desinfizieren
- Weiße Schutzfolie vorsichtig und ohne das Mullkissen zu berühren abziehen
- Erst eine Hälfe festkleben, dann über die Fingerkuppe andere Hälfte festkleben (siehe Grafik)
Fremdkörper in Wunden
Alle Fremdkörper (zum Beispiel Glassplitter, Nägel, usw.) in Wunden werden ausschließlich vom Arzt entfernt!
- Wunde bedecken, indem der Fremdkörper entweder mit einbezogen wird oder um ihn herum gelegt wird.
- Anschließend Fremdkörper so abpolstern, dass er nicht weiter in die Wunde gedrückt werden kann.
Verband (Dreieckstuch oder Pfadihalstuch verwendbar)
Der Verband muss über der Wunde gut sitzen, jedoch nicht zu straff um dem Verletzten das Leben nicht noch schwerer zu machen. Auf die Wunde muss vor dem Verband immer eine Mullbinde. Wichtig! Es dürfen keine Keime und somit kein Schmutz in die Wunde! Auch keine Haare abschneiden.
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Bei Verletzungen auf der Stirn
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Bei Verletzungen am Hinterkopf
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Bei Verletzungen auf dem Kopf und an der Seite
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Bei Armverletzung
Knieverband
Ertrinken
Aus dem Wasser holen
Wichtig! Die ertrinkende Person schlägt meist um sich und versucht sich krampfhaft an ihrem Retter festzuhalten. Man darf sich bei der Rettungsaktion nicht selbst in Lebensgefahr bringen. Wenn möglich, Rettungsschwimmer zu Hilfe holen.
Wasser aus den Lungen
Dazu Beine und Unterleib hochhalten bzw. erhöhen.
Vergiftung
Symtome:
- Übelkeit
- Durchfall
- Unwohlsein
- Atemstörungen
Maßnahmen
Notruf absetzen
Am besten ruft man in solch einem Fall das Gift-Informationszentrum an. Dieses teilt dir dann mit, was du am besten mit dem Betroffenen machst. Siehe hierzu das Kapitel Allgemeine Informationen an.
Wenn sicher ist, daß der Auslöser keine Säure, Lauge oder Lösungsmittel ist, erbrechen lassen. (Die Speiseröhre kann sonst ein zweites Mal verätzen!).
Ansonsten viel Wasser zur Verdünnung zu trinken geben.
Ohnmacht
Der betreffenden Person wird zunächst schwindelig, dann verliert sie die Kontrolle über ihre Muskeln; der Person wird „schwarz vor Augen“. Es werden zwei Ohnmachtstypen unterschieden:
- rote Ohnmacht: Person ist extrem rot im Gesicht.
- weiße Ohnmacht: Person ist bleich im Gesicht.
Eine Ohnmacht ist immer von kurzer Dauer. Schon nach wenigen Augenblicken kommt die Person wieder zu sich. Dauert der Zustand länger an handelt es sich um eine Bewusstlosigkeit.
Rote Ohnmacht
- Symptome: Extrem rotes Gesicht, starker Puls.
- Auslöser: Hitzschlag, Überanstrengung.
- Maßnahmen: In den Schatten setzen, Hemd öffnen.
Weiße Ohnmacht
- Symptome: Bleiches Gesicht, schwacher Puls.
- Auslöser: Kreislaufversagen.
- Maßnahmen: Beine hochlegen, zudecken, Gürtel öffnen.
Bewusstlosigkeit
- Die Bewusstlosigkeit ist ein längerandauernder Zustand. Wird eine Person bewusstlos, sollte man sie sofort in die Stabile Seitenlage bringen. Am besten legt man die Person auf Decken oder Jacken.
- Auslöser: Hitzschlag, Kreislaufversagen, Hirnkrampfanfall.
- Maßnahmen: In den Schatten legen, Stabile Seitenlage.
Verbrennungen
Es werden drei Grade einer Verbrennung unterschieden.
Verbrennungen 1. Grades
Aussehen:
- Haut gerötet
- Kleine Blasen
- Leichte Verbrennung
Maßnahmen:
- Fließendes Lauwarmes Wasser zum Kühlen der Verbrennung – ca. 15 Minuten
Verbrennungen 2. Grades
Aussehen:
- Haut offen
- Blasenbildung
Maßnahmen:
- Hinzuziehen eines Arztes
Kühlen
- Nichts in und auf die Wunde – Steriles Alubeschichtetes Tuch aus dem EH Kit und darauf Cool-Gel-Pack geben
- Mit fließendem sauberem lauwarmen Wasser kühlen wenn keine offene Stellen vorhanden sind
Verbrennungen 3. Grades
Aussehen:
- Haut verbrannt/verkohlt
- Offenes Fleisch
Maßnahmen:
- Unbedingt Notarzt hinzuziehen!
- Nichts in und auf die Wunde!
- Finger weg, vor Berührung und Kontakt schützen und stabilisieren/ einfache Schiene
- Kleidungsstücke um die Verbrennung entfernen bzw. wegschneiden
Augenverletzungen
Fremdkörper im Auge sollten nicht durch Ersthelfer entfernt werden!
- Sterile Wundauflage (Verbandtuch) auf das Verletzte Auge legen.
- Das Dreiecktuch (auch Halstuch benutzbar) zu einer Krawatte falten, über beide Augen legen, Enden seitlich verknoten (damit stellst du beide Augen ruhig).
- Vermeide jeglichen Druck auf das verletzte Auge
- Beruhige und betreue den Patienten! Lass’ ihn nicht mehr alleine.
- Notruf absetzen.
Knochenbrüche
Sichere Anzeichen eines Knochenbruches sind:
- unnatürliche Lage
- unnatürliche Beweglichkeit
- Stufenbildung im Bruchbereich
- Sichtbare Knochenenden
Unsichtbare Anzeichen sind:
- Schmerzen, Schwellung
- Bewegungs- und Belastungseinschränkung
Verhalte dich bei Verdacht auf einen Knochenbruch so, als läge er tatsächlich vor. Maßnahmen sind:
- Verletzten so wenig wie möglich bewegen
- gegebenen Falls Schock bekämpfen
- Notruf veranlassen
- Betroffene Körperteile durch Umpulstern und mit einer Schiene ruhigstellen.
- Bei offenem Bruch Wunde druck- und keimfrei bedecken.
Sonnenstich
So erkennst du einen Sonnenstich:
- hochroter, heißer Kopf
- kühle Körpertemperatur
- Unruhe
- Kopfschmerzen
- Übelkeit / Erbrechen
- Schwindelgefühl
- Nackensteifheit
- Bewusstseinsschwund
Maßnahmen sind:
- Vitalfunktionen überprüfen
- Patienten an einen kühlen, schattigen Ort bringen
- Oberkörper leicht hoch lagern
- Kopf mit nassen Tüchern kühlen
- bei Bedarf: Notruf
Verschlucken von Fremdkörpern
Erkennen:
- starker Hustreiz-Atemgeräusch
- Blauverfärbung der Haut
- Panikstimmung
- Schluckbeschwerden
- Schmerzen im Hals
Maßnahmen:
- Mit der linken Hand zwischen die Schulternblätter schlagen, bis sich der Fremdkörper löst
- Notruf veranlassen
(Lebensbedrohliche) Blutung
Bei Blutungen am Arm:
- den Verletzten hinlegen
- Arm hochhalten
- zur Wunde führende Schlagader abdrücken
- Druckverband anlegen:
- Wundauflage des Verbandpäckchens auf die Wunde
- mit zwei Bindengängen fixieren
- zusammengerollte Binde als Druckpolster über die Wunde
- unter Zug kreisförmig verbinden
Bei Blutungen an sonstigen Körperstellen:
- Patient hinlegen
- Verbandtuch aufpressen
- wenn möglich, Druckverband anlegen
- Notruf
Zum eigenen Schutz: Immer Aids-Handschuhe anziehen!
Schock
Ein Schock erkennst du an:
- nasser, blasser Haut
- frieren, Unruhe
- kalter Schweiß auf der Stirn
Maßnahmen:
- Schocklage (Beine hoch lagern)
- Wärmeerhaltung
- Betreuung
- Ständige Kontrolle der Vitalfunktionen
- Notruf
Keine Schocklage bei Schädel-Hirn-Verletzung, Atemnot oder plötzlichen Schmerzen im Brust- oder Bauchraum (in diesen Fällen Körper hoch lagern)!